Music, Performance, Architecture. Sacred Spaces in the Early Modern Period

Music, Performance, Architecture. Sacred Spaces in the Early Modern Period

Organisatoren
Institut für Musikwissenschaft, Johannes Gutenberg Universität Mainz
Ort
Rom
Land
Italy
Vom - Bis
11.12.2019 - 14.12.2019
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Von
Florian Bassani, Institut für Musikwissenschaft, Universität Bern

Dass im interdisziplinären Arbeiten “eins plus eins mehr als zwei” sei, ist einfach gesagt, und oft genug ist es nur vordergründig der Fall. Die meisten Teilnehmer der römischen Tagung “Music, Performance, Architecture. Sacred Spaces in the Early Modern Period” dürften dagegen den effektiven Mehrwert dieses Ansatzes deutlich erfahren haben. Eine Stärke der vom Institut für Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg Universität Mainz initiierten Veranstaltung lag in der gezielten Zusammenführung von Vertretern aus musik-, kunst-, architektur- und kirchengeschichtlicher Forschung. Doch auch die von den Verantwortlichen (Klaus Pietschmann und Tobias Weißmann) unternommene Einbindung unterschiedlicher Wissenschaftskulturen offenbarte sich als wesentliche Bereicherung, über den klug konzipierten und in stets anregender Atmosphäre geführten fachübergreifenden Diskurs hinaus.

Als zentralem Bindeglied zwischen Musik und Sakralraum galt dem Phänomen der Sängerkanzel, der “Cantoria”, die wiederkehrende Aufmerksamkeit. So begann die erste Session im frühbarocken Saal der Biblioteca Vallicelliana auch mit einer terminologischen Eingrenzung. SABINE EHRMANN-HERFORT (Rom) erläuterte die begriffsgeschichtliche Entwicklung sowie die im frühneuzeitlichen Sprachgebrauch lokal und regional zuweilen differierenden Bedeutungen von “cantoria”, “coretto”, “palco” und anderer nicht trennscharf definierbarer Termini für den meist an erhöhter Stelle eines Sakralraumes gelegenen Standort der Musikausübenden.

Mit terminologischer Differenzierung der “cappella papalis”, nun aus kirchengeschichtlicher Perspektive, befasste sich anschließend JÖRG BÖLLING (Hildesheim). Die Papstkapelle in Architektur, Liturgie und Musik kann bis ins 16. Jahrhundert als Ausdruck kirchlicher, höfischer, städtischer oder imperialer Kulturentwicklung verstanden werden. Mit dem Konzil von Trient (1545–1563) wurde der römische Ritus und damit die Bedeutung der “cappella papalis” weltweit zum verbindlichen Vorbild – mit tiefgreifenden Konsequenzen für die architektonische Gestaltung von Kirchenräumen wie für die musikalische Komposition und Aufführungspraxis.

JOSEPH CLARKE (Toronto) richtete den Fokus dann auf die theoretisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Echo und Nachhall in der Kirchenarchitektur der Frühneuzeit. Der Buchdruck erleichterte es insbesondere Naturphilosophen, mithilfe von Diagrammen und geometrischen Analysen akustischer Effekte ihre Theorien auf breiter Basis zu exponieren und Vorschläge für die Gestaltung von Innenräumen auf mathematischer wie theologischer Ebene zu diskutieren. Im Mittelpunkt des Referats stand Athanasius Kirchers Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Echos.

Der erste Veranstaltungstag endete in der Kirche Santa Maria in Vallicella mit einem eigens für den Anlass zusammengestellten doppelchörigen Musikprogramm. Als Vorbild diente eine festliche römische Vesperliturgie des 17. Jahrhunderts, wie sie seinerzeit auch in diesem historischen Sakralraum erklungen sein könnte. Die fest verwurzelten modernen Aufführungsgewohnheiten des darbietenden Ensembles erschwerten allerdings eine Ausrichtung an historisch verbürgten Praktiken. Zu erleben war daher ein konventionelles Kirchenkonzert mit Zentraldirigat, ein eher unfreiwilliger Kontrast zum wissenschaftlich fundierten Tagungsprogramm.

Für den zweiten und dritten Tag der Konferenz bot das Deutsche Historische Institut (Musikabteilung) den idealen Rahmen. NOEL O’REGAN (Edinburgh) diskutierte hier Fragen zu Architektur und Akustik in Oratorien römischer Bruderschaften und den Möglichkeiten musikalischer Praxis. Bruderschaftsoratorien waren bis ins späte 16. Jahrhundert Orte nichtöffentlicher Devotion, die einem exklusiven Kreis männlicher Mitglieder offenstand. Im Fall außerordentlicher musikalischer Gestaltung konnten in den einschiffigen Räumen Podeste für die Musikausübenden errichtet werden. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Verwendung der meist altarseitig platzierten gemauerten Balkone, die vermutlich als Standort von Sängern dienten, doch wohl ebenso zur Rezitation sowie als Orte zur sicheren Aufbewahrung und feierlichen Ostension von Reliquien herangezogen werden konnten.

MARTIN RASPE (Rom) widmete sich danach den aufführungspraktischen Grundkonditionen der Musik Palestrinas (1525–1594) an der Zeit seines Lebens im Bau befindlichen Peterskirche. Bezeichnenderweise konnte ein Vortrag der seither mit diesem Sakralraum konnotierten Werke durch den Komponisten selbst zu keiner Zeit erfolgen, wurde die Basilika doch erst 1626 geweiht. Die architektonischen Voraussetzungen für die Kirchenmusik im Rom zur Zeit Palestrinas betreffend ist die Sixtinische Kapelle seit der Gründung der Cappella Pontificia (1476) als deren zentraler Wirkungsort zu identifizieren, die Sphäre der Cappella Giulia (1513) lässt sich auf die Chorkapelle der Basilika, den Versammlungsort des Domkapitels, fokussieren.

Daraufhin untersuchte TOBIAS C. WEISSMANN (Mainz) die optische Komponente kirchenmusikalischer Praxis. Präsentiert wurden bekannte Quellen, die ein ab der zweiten Hälfe des 17. Jahrhunderts zunehmendes Bedürfnis nach visueller Exponierung der Ausführenden belegen. In Rom ging diese von der Hörerschaft goutierte Entwicklung einher mit einer beständigen Sanktionierung entsprechender Tendenzen durch die kirchliche Obrigkeit, darunter die päpstliche Anordnung, Sängeremporen aller Art mit Verblendungen zu versehen (1665); eine Vorschrift, die später mehrfach erneuert wurde.

Die fast hundertjährige Baugeschichte der römischen Kirche Sant’Ignazio diente im Beitrag von FLORIAN BASSANI (Bern) als Blaupause für die allmähliche Ablösung der mehrchörigen Praxis des Seicento – mit verteilten Chorstandorten, mehreren Orgeln und Kapellmeistern – zugunsten einer Zusammenziehung der Kräfte auf einer, maximal zwei größeren Musikemporen – als Kennzeichen der konzertierenden Praxis unter zentraler Leitung. Als bei Einweihung des Gotteshauses 1722 eine musikalische Infrastruktur mit acht Kantorien bereitstand, hatte sich die Musikpflege längst im Sinne eines dem instrumentalen Concerto grosso vergleichbaren vokal-instrumentalen Prinzips mit einem Minimum an Klangquellen verlagert.

Hatte sich die zweite Session der Tagung mit Rom als Brennpunkt innovativer Entwicklungen befasst, standen in der dritten Fragen der Werkkonzeption und -wiedergabe im Zentrum. In ihrem Beitrag zu historischen Bearbeitungen von Palestrinas sechsstimmiger Missa Papae Marcelli ging ROBERTA VIDIC (Hamburg) der Frage nach Strategien bei der Schaffung stilistisch fortentwickelter Klangarchitekturen nach. Das Interesse galt der vierstimmigen Reduktion der Messe von der Hand Giovanni Francesco Anerios (1619), der achtstimmgen Bearbeitung Francesco Sorianos (1609) sowie der ebenfalls vierstimmigen Fassung von Francesco Antonio Calegari (1720). Die Musiktheorie erschließt die drei Werke als quasi-eigenständige Versionen von Palestrinas Vorlage, der Entstehungshintergrund gibt zudem Calegaris Werk als von kontextuellen Erfordernissen determinierte Adaption zu erkennen.

Nachfolgend nahm EMANUEL SIGNER (Cambridge) die paratextuellen Elemente italienischer Musikdrucke (1580–1640) zum Anlass, den dort hinterlegten instruktiven Aussagen zur Musikpraxis im Sakralraum nachzugehen. Neben Angaben zur Verwendung von Ripienochören, etwa in den Anweisungen Bastiano Miserocas (1609), sowie den in der Sache alleinstehenden Maximen der “Dichiaratione del cantar lontano” Ignatio Donatis (1612) widmete er sich der unter aufführungspraktischen Gesichtspunkten ungemein aufschlussreichen wie bekannten Vorrede zu Lodovico da Viadanas Salmi à 4 Chori (1612). Überraschenderweise kamen die Ausführungen ohne wesentlich neue Fragestellungen aus.

Im Referat von FEDERICO BELLINI (Camerino) zur Gestaltung römischer Kirchen und Oratorien in puncto Musikausübung traten wiederum architekturhistorische Betrachtungen ins Zentrum. Interesse galt den Papstbasiliken und ihrer liturgischen Vorbildfunktion, speziell in baulicher Hinsicht. Betont wurde ferner, dass von der Wissenschaft zuweilen pauschal als “Music-Spaces” klassifizierte sakrale Räume in erster Linie gottesdienstlichen Zielsetzungen dienten, in denen Musik nie eine ausschließliche Funktion erfüllte, die zudem gezielt von ihrer optischen Komponente gelöst zum Einsatz kam. Bellini unterstrich ebenso die strikte Trennung sozialer Sphären auch im Sakralraum als Wirkungskomponente musikbegleiteter Frömmigkeitspraxis.

Die die dritte Session beschließende Keynote Lecture von DEBORAH HOWARD (Cambridge) resümierte Ergebnisse des 2005 bis 2008 durchgeführten Forschungsprojekts “Architecture and Music in Renaissance Venice”. Die nun wissenschaftlich untermauerten Erkenntnisse, wonach etwa in großen Kirchen Venedigs eine hallige Akustik, in kleineren aber ein wesentlich geringerer Nachhall anzutreffen sei, oder dass das gleiche Werk in unterschiedlichen Räumen sowie an verschiedenen Positionen im Raum unterschiedlich klinge – tatsächlich Kernaussagen der Lektion wie der Studie –, ließ manche Hörer unbefriedigt. Dass die seinerzeit verwendeten Technologien dem aktuell verfügbaren Instrumentarium zur akustischen Vermessung und Rekonstruktion von Innenräumen in wichtigen Punkten unterlegen sind, hätte überdies der Erwähnung bedurft. So lässt die auch in weiteren Belangen suboptimale Vermittlung der Forschungsresultate den Festvortrag als einen der schwachen Momente der Konferenz in Erinnerung bleiben. Das Ausbleiben entsprechender Reaktionen dürfte nicht allein der Konzilianz des Augenblicks geschuldet gewesen sein; man glaubte hier schon auch die leidige Scheu vor kritischer, zumal methodenkritischer Diskussion zu erkennen, wie sie im geisteswissenschaftlichen Diskurs der letzten Jahre mit – so scheint es – wachsender Häufigkeit anzutreffen ist.

Der dritte Tag, thematisch zunächst bestimmt von einer europäischen Perspektive auf das Phänomen der Mehrchörigkeit im architektonischen Kontext (Session IV), wurde eröffnet von MASSIMO BISSON (Venedig). Abseits der in jeder Hinsicht unvergleichbaren Kirchenmusikpflege an San Marco (mit ihrer inzwischen weitgehend erforschten aufführungspraktischen Infrastruktur) lag der Schwerpunkt seiner Ausführungen auf den im 16. und 17. Jahrhundert überraschend kleinen Orgelemporen venezianischer Gotteshäuser, die nur selten um zusätzliche steinerne Sängerbalkone ergänzt wurden. Lediglich im Fall außerordentlicher Festlichkeiten errichtete man weitere Podeste für Vokalisten und Instrumentalisten. Ein wesentlicher Unterschied zur römischen Praxis lag dabei in der Exposition der Ausführenden auf regelrechten Schautribünen, auf denen in mehrstufiger Reihung unter Zentraldirigat musiziert werden konnte.

ELISABETH NATOUR (Regensburg) richtete daraufhin den Blick auf anglikanische Realitäten. Zentraler Gegenstand war die ab den 1610er-Jahren im nordenglischen Durham schwelende Kontroverse zwischen den Befürwortern einer zunehmenden Sichtbarmachung von Musik im Rahmen des Kathedralgottesdienstes und den entschiedenen Feinden solcher als heidnische Theatralik wahrgenommenen “Superstitious Popish Ceremonies”. Die Frage der Ausgestaltung des Kirchenraums nach Modellen der katholischen Gegenreformation und die Entscheidung über seine klangliche Nutzung offenbart am Vorabend des Englischen Bürgerkriegs (1642–1649) die Verwerfungen innerhalb der Anglikanischen Kirche, deren Oberhaupt, König Karl I., im Kampf gegen die politisch-religiösen Gegner seiner rigoristischen Herrschaft schließlich unterliegen sollte.

Den wechselseitigen Beeinflussungen von musikalischer Aufführungspraxis und Architektur im Protestantismus des 17. Jahrhunderts war der Beitrag von SIMON PAULUS (Stuttgart) gewidmet, der sich der Materie insbesondere aus baugeschichtlicher Perspektive näherte. Er nahm zum einen das Verhältnis von musikalischen Erfordernissen und planungspraktischen Notwendigkeiten unter die Lupe, zum anderen die Effekte solcher Wechselwirkungen auf die Architekturtheorie. Im Brennpunkt der Betrachtungen stand die Wolfenbüttler Hofkirche Beatae Mariae Virginis, Wirkungsort bedeutender herzoglicher Kapellmeister, darunter Michael Praetorius und Daniel Selichius, die gerade als Autoren großbesetzter, auf Raumklangwirkungen hin angelegter Werke Bedeutung erlangten.

Daraufhin nahm ANNE HOLZMÜLLER (Freiburg i. Br.) das von Romreisenden des 17. bis 19. Jahrhunderts mit Faszination erlebte Medium eines ‘unsichtbaren Chorklangs’ ins Visier: Das Bestreben, die Erfahrung verborgener Klänge auch fernab von Rom zu evozieren, inspirierte Komponisten und Baumeister gerade protestantischer Länder Nord- und Mitteleuropas dazu, mit Infrastrukturen zu experimentieren und durch musikalische Neuerungen Effekte einer ‘Musik ohne sichtbare Ausführende’ zu generieren. Wie am Lusthaus in Stuttgart (1584–1593) wurde auch am Kopenhagener Schloss Rosenborg (ca. 1620) verborgen erklingende Musik zum Element weltlicher Festkultur. Auf geistlichem Gebiet wurde auf C.Ph.E. Bach verwiesen, der Architektur und Akustik der Hamburger Michaeliskirche (1762 errichtet) für ‘entkörperlichte’ Fernklänge nutzte; desgleichen auf Schloss Ludwigslust (Schwerin), dessen Hofkirche (1772) bis heute eine Vorrichtung aufweist, die den Klang der Musizierenden zentral, doch unsichtbar in den Raum projiziert.

Für die fünfte Session, in deren Fokus das Collegium Cantorum und die Sägerkanzel der Sixtinischen Kapelle standen, verlagerte sich das Tagungsgeschehen in die Sala Barberini der Vatikanischen Bibliothek. Dort stellte zunächst das RISM-ZENTRALBÜRO das Katalogisierungsprojekt “Chorbücher der Cappella Sistina” der Öffentlichkeit vor. Die letztmals vor mehr als einem halben Jahrhundert erfassten Bestände der Päpstlichen Kapelle werden im Rahmen des Vorhabens nach neuesten Kriterien registriert und umfassend zugänglich gemacht.

ARNOLD NESSELRATH (Berlin/Rom) verortete im Anschluss daran die Sängerkanzel der 1483 geweihten Sixtinischen Kapelle im stilgeschichtlichen Gattungskontext. Zum Vergleich wurden unter anderem die einstigen Kantorien des Florentiner Doms (1431–1438) herangezogen. Ursprünglich lag die Cantoria der Sixtina zu einem Drittel auf der altarseitigen Flanke der Chorschranke und zu zwei Dritteln außerhalb des Presbyteriums. Unter Julius II. (1503–1513) wurde die Chorschranke nach Osten versetzt, wodurch die Sängerkanzel zur Gänze in den Altarraum eingegliedert wurde. Eine Besonderheit der unter Alexander VII. (1655–1667) errichteten Verblendung der Balustrade besteht in einem dem Altar zugewandten Türchen, das es in geöffnetem Zustand den Kantoren ermöglichte, während der Elevation den Blick auf die geweihte Hostie zu richten.

Der Vortrag von KLAUS PIETSCHMANN (Mainz) konzentrierte den Diskurs auf das Phänomen der an den Wänden von Sängerkanzeln der Frühneuzeit vielfach anzutreffenden Graffiti, eingeritzten Inschriften wie Namen, Signets, Parolen, Figuren oder Notenzitaten, und ihre Bedeutung als historische Quelle. Die im Rahmen der Restaurierungsarbeiten der Sixtinischen Kapelle in den 1990er Jahren freigelegten historischen Sängergraffiti wurden der Musikforschung bereits durch eine fotografische Dokumentation bekannt gemacht. Das Referat erläuterte den aktuellen Forschungsstand. Allerdings harrt das Themengebiet, wie angemerkt wurde, noch immer einer breiteren Wahrnehmung seitens der Wissenschaft.

Der offizielle Teil der Tagung endete mit der Besichtigung des wieder als Lesesaal zugänglich gemachten Salone Sistino der Vatikanischen Bibliothek und der Präsentation mehrerer Kodizes des 17. Jahrhunderts aus den Beständen der Cappella Pontificia. Die aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen am Abreisetag überdies in den Genuss einer Visite der Sängerkanzel der Sixtinischen Kapelle, bei der speziell die Graffiti (Namen, Initialen, Wappen, Mottos, Kanones etc.) der päpstlichen Sänger des 15. bis – ja, leider – 21. Jahrhunderts größte Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Die Veranstaltung war der erste Auftritt des in Mainz beheimateten Forschungsprojekts “Cantoria. Musik und Sakralarchitektur”, weitere Veranstaltungen sollen folgen. Man darf gespannt sein.

Konferenzübersicht:

I. Bases: Music, Liturgy, Architecture

Sabine Ehrmann-Herfort (Rom): Cantoria – coretto – palco? Zur Terminologie kirchenmusikalischer Aufführungsorte in der Frühen Neuzeit

Jörg Bölling (Hildesheim): “ex qua omnes exemplum sumere debent”. Zur vor- und nachtridentinischen Rezeption von Liturgie, Musik und Architektur der “cappella papalis”

Joseph Clarke (Toronto): Clamours in Print: Theorizing Echo in Early Modern Church Architecture

Gesprächskonzert
Römische Vespermusik des frühen 17. Jahrhunderts: Francesco Severi, Domenico und Virgilio Mazzocchi
BAROCK VOKAL - Kolleg für Alte Musik an der Hochschule für Musik Mainz
Leitung: Christian Rohrbach (Mainz)
Konzerteinführung: Florian Bassani (Bern)

II. Rome: Centre of Innovation

Noel O’Regan (Edinburgh): Architecture, Acoustics and Performance Practice in Roman Confraternity Oratories in the Early Modern Period

Martin Raspe (Rom): Wo sang Palestrina auf der Baustelle von Neu-Sankt Peter?

Tobias C. Weißmann (Mainz): Präsentieren vs. Verstecken. Architektonische Inszenierung musikalischer Performanz und die Verbotspolitik der Päpste

Florian Bassani (Bern): Das ‘Ende der Mehrchörigkeit’ – Eine musikalische Stilwende und ihre baulichen Folgen

III. Audio-visual Performance in Theory and Practice

Roberta Vidic (Hamburg): (Re)compositional Strategies and Sonic Architecture in Palestrina’s, Anerio’s and Soriano’s Missa Papae Marcelli

Emanuel Signer (Cambridge): “to be performed together or apart”. Sacred Space and Instructive Paratext in Sacred Music Books Printed in Italy c. 1580–1640

Federico Bellini (Camerino): The Design of the Music-Space in Roman Baroque Churches and Oratories

Keynote Lecture
Deborah Howard (Cambridge): Voices from Heaven: Singing from on High in Venetian Churches in the Cinquecento

IV - Polychorality and Architectural Staging as a European Phenomenon

Massimo Bisson (Venedig): Architettura e spazi per la musica nelle chiese veneziane: tradizioni, resistenze e innovazioni nella prima età moderna

Elisabeth Natour (Regensburg): “Celebrating ‘Apollo’s Solemnities?” Der Streit um die Sängerkanzel in Durham im Kontext der Neugestaltung des anglikanischen Kirchenraums, ca. 1620–1640

Simon Paulus (Stuttgart): “damit nicht nur der Laut deutlich unter die Zuhörenden falle”. Musik, Raum und Klang im protestantischen Kirchenbau ab 1600

Anne Holzmüller (Freiburg im Breisgau): “Töne aus einer unsichtbaren Region”. Über einige protestantische Nachbildungen römischer Klangarchitektur im 18. Jahrhundert

V. Collegium Cantorum and Singer Pulpit of the Sistine Chapel

Arnold Nesselrath (Berlin/Rom): Die Sängerkanzel der Sixtinischen Kapelle in der Typologie der Musikeremporen

Klaus Pietschmann (Mainz): Das identitätsstiftende Potential der cantorie. Graffiti in Sängerkanzeln der Frühen Neuzeit


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